Donnerstag, 24. Januar 2013

"Die Akte Aluminium" am Filmfestival FIPA in Biarritz


Raus aus dem winterlichen Österreich – ab ins noble Seebad Biarritz im französischen Baskenland. Hier findet das „26. Festival International de Programmes Audiovisuels“, kurz FIPA statt. „Die Akte Aluminium“, unser Film, ist ins Programm des Wettbewerbs in der Kategorie "Reportagen" aufgenommen worden. Und ich bin hier für vier Tage eingeladen.
Das Bellevue Kino
Die letzten zehn Tage hat es in Biarritz immer geregnet, sagte zumindest meine Wetter-App. Auch heute soll es regnen. Doch ich hab die Sonne nach Biarritz gebracht. Die Straße zum Meer geht steil runter. Von unten weht ein heftiger Sturmwind in die Gegenrichtung. Großartiger Ausblick rund um das Casino sowie den Bellevue Filmpalast, den beiden wichtigsten Spielstätten.

Das Casino

Im Bellevue wird heute Abend als letzte Vorstellung um 21:15 Uhr unser Film laufen.
Ich sitze gerade im Cafe vis a vis des Eingangs zu diesem Kino. Es herrscht enormer Andrang. Einer meiner Konkurrenten im Wettbewerb hat Premiere: „Hors La Loi“ von Francois Chilowicz. Eine dreiteilige – jeweils 90 Minuten lange – Reportage-Reihe über drei Gefängnis-Schicksale, welche die Frage behandelt, ob Einsperren zu irgendwas gut ist.

Auch die anderen acht Filme, die im Wettbewerb gegen „Die Akte Aluminium“ antreten, sind große Kaliber, in denen jahrelange Arbeit steckt. Etwa der Film „Deported“ von Chantal Regnault und Rachele Magloire der das Schicksal von Emigranten zeigt, die in den USA oder Kanada Straftaten begangen haben und dann - oft wegen banalen Delikten - gnadenlos ausgewiesen und zurück nach Haiti deportiert werden. Der Film porträtiert Menschen, die völlig entwurzelt in einem der ärmsten Länder der Welt neu beginnen müssen, wo ihnen alles fremd geworden ist.

Die Doku des mehrfach ausgezeichneten deutschen Regisseurs Hubert Seipel (Grimme-Preis, Deutscher Fernsehpreis) porträtiert den Russischen Präsidenten: „Ich Putin“ heißt dieser Film, der als einer der Favoriten im Wettbewerb gehandelt wird.

Soeben hat sich der Australische Filmemacher Trevor Graham zu mir gesetzt, der mit seiner Reportage „Make Hummus Not War“ den Israel-Palestina Konflikt aus einer vollkommen anderen Perspektive zeigt: Es geht um die Frage, wer eigentlich das köstliche orientalische Gericht Hummus erfunden hat und wer es besser zubereiten kann. Humoristischer Krieg auf kulinarischem Niveau. Gemeinsames Essen als Friedensküche.


Ich plaudere nun ein wenig mit Trevor – und melde mich später wieder.



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